Jagdschloß in Rudow – Prierosser Straße 48
Jagdschloß Rudow, 1660, Frühbarockbau
Der älteste erhaltene 2-geschossige Ziegelbau in Rudow, ein bauliches Zeugnis des Rudower Rittergutes. Der Baukörper hebt sich auch heute noch erkennbar aus dem Dorfkern heraus. 1660 vom Hofgärtner Michael Hanff erbaut. Der “Berliner Adreßkalender” beschreibt das Gebäude 1704 als eines der vornehmsten königlichen Lusthäuser. Die Geschichte weist bis jetzt 40 Besitzer und zahlreiche Umbauten vor.
• z.Zt. Wohnhaus mit Arztpraxis, vorher Schloß, Jagdschloß. Verputzter Ziegelbau mit Walmdach und wichtiger Schornsteinkonstruktion, T-förmiger Grundriß. Die Grundmauern sind bis zu 1 m dick. Der Eingang wurde schon in früherer Zeit von der Süd- auf die Nordseite verlegt. Die Fassade war noch bis vor kurzer Zeit mit Jagdtrophäen geschmückt. Sie ist jetzt bis auf 2 Jagdmotivmedaillons (vermutlich aus der Erbauungszeit) und ein Geweih entdekoriert. Nach der Sage soll im Jagdschloß eine Weiße Frau spuken (das Gemälde der “Weißen Frau” ist im Schloß Britz zu sehen) und ein Tunnel bis zum Schloß Köpenick geführt haben.
Das Grundstück
1753 wird ein Teil vom Rittergut Rudow abgetrennt, auf dem das Jagdschloß Rudow als größtes Gebäude steht. Durch Parzellierung und weitere Verkäufe schwindet die Grundstücksgröße auf nunmehr nur noch 1.200 m². Vor und nach der Teilung haben Haus und Grundstück unterschiedliche Namen: Hanffscher Lustgarten, Lustgarten, Heidekampscher Garten, Rudowsches Gartenhaus, Freigut, Lustschloß. Seit 1870 bürgert sich der Name Jagdschloß Rudow ein.
Quelle: Broschüre, Berlin-Neukölln – seine Geschichte und Denkmale • Rudow